Konto in der Schweiz eröffnen ohne Wohnsitz | Leitfaden 2025
Du liebäugelst mit einem Schweizer Bankkonto, bist aber weder Schweizer StaatsbürgerIn noch wohnst du in der Eidgenossenschaft? Kein Problem. Auch für Deutsche und ÖsterreicherInnen ist die Eröffnung eines Bankkontos in der Schweiz durchaus möglich – allerdings mit einigen Besonderheiten, die du kennen solltest.
In diesem Artikel erfährst du, wie du 2025 ein Konto in der Schweiz ohne Wohnsitz eröffnest, welche Banken sich besonders eignen und wie du teure Gebühren vermeiden kannst.
- Ausländer können in der Schweiz auch ohne Wohnsitz ein Bankkonto eröffnen.
- Banken verlangen oft persönliche Anwesenheit und erheben hohe Gebühren für Personen mit Wohnsitz im Ausland.
- Digitale Alternativen (Yuh, Wise, Revolut bieten günstigere Konditionen.
- Erforderliche Dokumente für die Kontoeröffnung: gültiger Ausweis, Adressnachweis, Aufenthalts-/Niederlassungsbewilligung.
Kann man ein Konto in der Schweiz eröffnen ohne Wohnsitz?
Gute Nachrichten vorweg: Ja, du kannst auch als Nicht-SchweizerIn ohne Wohnsitz in der Schweiz ein Bankkonto eröffnen. Die Schweizer Banken sind ausländischen KundInnen gegenüber prinzipiell sehr aufgeschlossen, besonders wenn sie aus Nachbarländern wie Deutschland, Österreich oder Frankreich kommen – du hast also Glück gehabt!
Allerdings gelten für dich als Person ohne Schweizer Wohnsitz besondere Bedingungen: Vor allem beim Eröffnungsprozess, den anfallenden Gebühren und beim Umfang der verfügbaren Dienstleistungen hast du es als Nicht-SchweizerIn ohne Wohnsitz ein bisschen schwerer als Locals.
Allerdings unterscheiden sich die Regelungen von Bank zu Bank – was bei einem Traditionshaus abgelehnt wird, könnte beim nächsten schon klappen. Gib also nicht zu schnell auf. Außerdem halten auch Online-Banken und FinTechs in der Schweiz immer mehr Einzug, sodass sich deine Optionen ständig erweitern. Ein Vergleich der verschiedenen Anbieter lohnt sich also in jedem Fall.
Kann ich ein Bankkonto vor meiner Ankunft in der Schweiz eröffnen?
Bei den meisten traditionellen Schweizer Banken lautet die Antwort leider nein. Genau wie in Deutschland oder Österreich musst du deine Identität verifizieren, bevor dein Konto eröffnet werden kann. Und um die gesetzlich vorgeschriebene Identifikation durchzuführen, musst du in der Regel persönlich in einer Filiale erscheinen. Eine Online-Eröffnung ist bei herkömmlichen Banken in der Schweiz im Normalfall nur für Schweizer StaatsbürgerInnen möglich.
Eine erfreuliche Ausnahme bilden die immer beliebter werdenden Schweizer Online-Banken wie Yuh und Neon. Auch internationale Alternativen wie Wise oder Revolut überzeugen bereits Millionen von EuropäerInnen. Bei diesen Anbietern kannst du auch als DeutscheR oder ÖsterreicherIn ein Konto vollständig online eröffnen, ohne je einen Fuß in die Schweiz setzen zu müssen. Die Identifikation erfolgt in diesen Fällen über ein Video-Ident-Verfahren oder ähnliche digitale Lösungen.
Welche Voraussetzungen gibt es für ein Schweizer Bankkonto?
Wenn du ein Konto in der Schweiz ohne Wohnsitz eröffnen willst, musst du dafür folgende Voraussetzungen erfüllen:
Gültiger Reisepass oder Personalausweis
Mindestalter von 18 Jahren
Bei Ausländern: je nach Bank zusätzlich einen Adressnachweis (z.B. Stromrechnung, Mietvertrag)
Aufenthaltsausweis oder Niederlassungsbewilligung
Persönliche Anwesenheit in der Filiale
Viele dieser Voraussetzungen kannst du dir mit digitalen Alternativen wie Wise oder Revolut jedoch sparen – denn hier brauchst du nur deinen Ausweis und kannst dein Konto sogar komplett online eröffnen. So bist du bestens gerüstet, schon bevor du in die Schweiz reist.
So eröffnet man ein Konto in der Schweiz ohne Wohnsitz
Der Prozess der Kontoeröffnung unterscheidet sich natürlich von Bank zu Bank, folgt aber in der Regel einem ähnlichen Ablauf. Für AusländerInnen ohne Wohnsitz in der Schweiz sieht der Prozess so aus:
Wähle zunächst eine Bank, die deinen Anforderungen entspricht. Nimm dabei das Preis-Leistungs-Verzeichnis gründlich unter die Lupe, denn viele Schweizer Banken verlangen erhebliche Aufschläge für Kunden ohne Wohnsitz in der Schweiz oder Liechtenstein. Diese Kosten findest du typischerweise unter dem Punkt "Domizil im Ausland".
Vereinbare einen Termin bei einer Filiale der gewählten Bank. Bei der Postfinance kannst du die Kontoeröffnung übrigens auch in jeder Post-Filiale durchführen.
Bei deinem Besuch in der Filiale füllst du die notwendigen Kontoeröffnungsunterlagen direkt am Schalter aus. Vergiss nicht, die notwendigen Unterlagen mitzubringen. Als Person ohne Schweizer Staatsbürgerschaft kann in manchen Fällen auch eine Aufenthalts- oder Niederlassungsbewilligung verlangt werden, selbst wenn du keinen festen Wohnsitz in der Schweiz hast.
Wenn alle Unterlagen passen, bestätigst du deine Identität mit einem gültigen Reisepass oder Personalausweis.
Anschließend erhältst du in wenigen Tagen die Eröffnungsunterlagen und den Zugang zum Online-Banking per Post an deine Heimatadresse. Deine Karte wird dir ebenfalls zugeschickt.
Welche Vorteile hat ein Konto in der Schweiz?
Ein Schweizer Bankkonto bietet viele Vorteile, die auch für Deutsche oder ÖsterreicherInnen ohne Wohnsitz in der Eidgenossenschaft interessant sind:
Zunächst profitierst du von der sprichwörtlichen Stabilität des Schweizer Bankensystems. Die Schweiz gilt seit Jahrzehnten als sicherer Hafen für Finanzen, was sich besonders in wirtschaftlich turbulenten Zeiten lohnt. Das berühmt-berüchtigte Schweizer Bankgeheimnis gehört der Vergangenheit an.
Ein Schweizer Konto ermöglicht dir direkten Zugang zum Schweizer Franken, einer der stabilsten Währungen weltweit. Das kann eine sinnvolle Diversifikation deines Vermögens darstellen und dich vor Schwankungen des Euro schützen.
Falls du oft in der Schweiz unterwegs bist, etwa für berufliche Zwecke oder Urlaube, erspart dir ein lokales Konto lästige Währungsumrechnungen und die damit verbundenen Gebühren. Für regelmäßige Zahlungen in der Schweiz ist ein lokales Konto unverzichtbar – oder ein Multiwährungskonto, mit dem du Schweizer Franken halten kannst.
Wenn du in der Schweiz arbeitest, aber in einem Nachbarland wohnst, kannst du deine Gehaltszahlungen mit einem Schweizer Bankkonto oder Grenzgängerkonto einfacher – und vor allem günstiger – empfangen. Dann kannst du steuerliche Vorteile auch optimal nutzen.
Die 3 besten Schweizer Banken für die Kontoeröffnung ohne Wohnsitz
Wenn du dich trotzdem für ein traditionelles Bankkonto in der Schweiz entscheidest, hast du die Wahl zwischen zahlreichen Anbietern. Hier stellen wir dir drei der bekanntesten und beliebtesten Banken vor, die auch KundInnen ohne Schweizer Wohnsitz bedienen:
Postfinance | UBS | ZKB | |
---|---|---|---|
✅ Vorteile | Kostenlose Debitkarte, Konten in verschiedenen Währungen, weitreichendes Filialnetz | Konto in CHF oder EUR, günstige Kontoführung ab 3 CHF/Monat, kostenlose Abhebung an UBS Automaten | Online-Konto ab 0 CHF, vielfältige Freizeitvergünstigungen, diverse Bankpakete |
❌ Nachteile | Aufpreis für Domizil im Ausland, Eröffnung nur in Filiale möglich | Aufpreis für Domizil im Ausland, kostenpflichtige Debitkarte, Eröffnung nur in Filiale möglich | Aufpreis für Domizil im Ausland, kostenpflichtige Debitkarte, Eröffnung nur in Filiale möglich |
Postfinance
Die Postfinance ist das Finanzinstitut der Schweizerischen Post und zählt zu den größten Finanzinstituten der Schweiz. Mit über 3 Millionen Kunden ist sie besonders bei der breiten Bevölkerung beliebt und bekannt für ihre Kundennähe.
Für dich als Person mit Wohnsitz außerhalb der Schweiz oder Liechtenstein verlangt die Postfinance allerdings eine zusätzliche Gebühr von 25 CHF pro Monat – und das zusätzlich zu den regulären Kontoführungsgebühren. Ein weiterer Nachteil: Deine Bargeldabhebungen bei der Postfinance sind auf 50.000 CHF pro Jahr beschränkt. In den meisten Fällen dürfte diese Grenze jedoch ausreichend sein.
UBS
Die UBS (Union Bank of Switzerland) ist nicht nur die größte Schweizer Bank, sondern auch eine der führenden Finanzinstitutionen weltweit. Sie wurde 1862 gegründet und hat sich seither als einer der Hauptakteure im globalen Bankensektor etabliert. Die Bank ist bekannt für ihre Stärke im Vermögensverwaltungsgeschäft und ihre internationale Präsenz – Aspekte, die vor allem ausländischen KundInnen zugute kommen.
Ähnlich wie bei der Postfinance, musst du als Person ohne Schweizer Wohnsitz auch bei der UBS mit einem Aufpreis von 30 CHF pro Monat rechnen. Es gibt jedoch eine interessante Ausnahme: Wenn du in Deutschland, Österreich oder Frankreich lebst und monatliche Kontoeingänge von mindestens 500 CHF nachweisen kannst, entfällt dieser Aufschlag. Diese Regelung macht die UBS besonders praktisch für GrenzgängerInnen oder Selbstständige mit regelmäßigen Einnahmen aus der Schweiz.
ZKB
Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) wurde 1870 gegründet und ist die größte Kantonalbank der Schweiz. Als Staatsbank des Kantons Zürich genießt sie eine Staatsgarantie und ist bekannt für ihre Stabilität und ihren Fokus auf nachhaltige Bankdienstleistungen.
Was wir gerade schon gelernt haben, gilt auch bei der ZKB: Mit Wohnsitz außerhalb der Schweiz fallen Zusatzkosten an – in diesem Fall 90 CHF pro Quartal. Das macht die ZKB damit zu einer der teureren Optionen für AusländerInnen ohne Schweizer Wohnsitz.
Als Alternative zu diesen traditionellen Banken gibt es mittlerweile aber auch gebührenfreie Konten in der Schweiz, beispielsweise bei Online-Banken wie Yuh. Diese erheben für deutsche oder österreichische Staatsbürger keine zusätzlichen Kosten für den Wohnsitz im Ausland.
Spar dir hohe Gebühren mit Wise oder Revolut
Die zusätzlichen Gebühren für ein "Domizil im Ausland" können dein Schweizer Bankkonto schnell zu einer teuren Angelegenheit machen. Mit monatlichen Mehrkosten von 25 bis 30 CHF kommen im Jahr schnell 300 bis 360 CHF zusammen – nur dafür, dass du nicht in der Schweiz wohnst. Da lohnt es sich, nach Alternativen zu suchen.
Digitale Finanzdienstleister wie Wise oder Revolut könnten genau die richtige Lösung für dich sein. Der besondere Vorteil im Vergleich zu Schweizer Filialbanken: Die Kontoeröffnung erfolgt vollständig online und die Identifikation kannst du ganz einfach mit einem Ausweis aus Deutschland oder Österreich durchführen. Außerdem benötigst du keinen Schweizer Adressnachweis – besonders hilfreich, wenn du erst am Anfang deiner Beziehung zur Schweiz stehst.
Wise
Wise ist ein internationaler Finanzdienstleister, der für seine Währungsumrechnungen und Auslandsüberweisungen bekannt ist. Mit einem Wise Konto wird das Bezahlen auf der ganzen Welt einfach, sicher und günstig:
8+ lokale Bankdaten für verschiedene Währungen
40+ Währungen auf einem einzigen Konto halten
Keine Kontoführungsgebühren
In 150+ Ländern und 40+ Währungen bezahlen – gebührenfrei, wenn du Guthaben in der jeweiligen Währung hast
Debitkarte für eine einmalige Gebühr von 8 CHF
Kostenlos Bargeld abheben bis zu einem Limit von 200 CHF
Bezahlen zum offiziellen Devisenmittelkurs ohne Aufschläge
Mit deinem Wise-Konto kannst du Geld in Schweizer Franken empfangen, ausgeben und überweisen – und das zu deutlich günstigeren Gebühren als bei Banken.
Der einzige Nachteil: Dein Wise-Konto verfügt nicht über eine echte Schweizer Kontonummer (IBAN). Wenn du ein Schweizer Konto für den Empfang von Gehaltszahlungen in der Schweiz benötigst, könnte es bessere Alternativen geben.
Revolut
Ähnlich wie Wise bietet auch Revolut eine digitale Alternative zu schweizer Bankkonten. Der in Großbritannien ansässige Finanzdienstleister ermöglicht dir den Zugriff auf verschiedene Währungen, darunter auch Schweizer Franken.
Mit der Revolut-App kannst du Geld in Schweizer Franken halten, Zahlungen tätigen und mit der Revolut-Karte Bargeld an Schweizer Geldautomaten abheben.
Wie hoch deine Limits für kostenlose Abhebungen und Währungsumtäusche sind, hängt dabei von deinem gewählten Revolut-Abo ab. Während das Basiskonto kostenlos ist, bieten die Premium- und Metal-Pläne zusätzliche Vorteile.
Wie bei Wise gilt auch hier: Du erhältst keine echte Schweizer IBAN, was für bestimmte Anwendungsfälle ein Nachteil sein kann. Außerdem solltest du beachten, dass es bei Revolut einen Wechselkursaufschlag von 1% am Wochenende gibt – wenn du also hauptsächlich am Wochenende in der Schweiz unterwegs bist, summieren sich diese Kosten unter Umständen.
Fazit zur Kontoeröffnung in der Schweiz ohne Wohnsitz
Ein Schweizer Bankkonto zu eröffnen ist auch ohne Wohnsitz in der Schweiz durchaus möglich – allerdings brauchst du dafür einige Unterlagen, wie zum Beispiel einen Adressnachweis und eine Aufenthaltsgenehmigung. Traditionelle Schweizer Banken verlangen zudem deine persönliche Anwesenheit und erheben teils erhebliche Zusatzgebühren für Kunden mit Wohnsitz im Ausland.
Für gelegentliche Besuche oder einfache Transaktionen in der Schweiz sind digitale Alternativen wie Wise oder Revolut die kostengünstigere und praktischere Lösung. Wenn du jedoch ein "echtes" Schweizer Konto benötigst, etwa für Gehaltszahlungen oder umfassendere Bankdienstleistungen, lohnt sich ein Blick auf Schweizer Online-Banken wie Yuh oder, falls du ohnehin einen Besuch in der Schweiz planst, auf eine der traditionellen Banken.
FAQ: Häufig gestellte Fragen
Kann ich ein Bankkonto in der Schweiz ohne Wohnsitz eröffnen?
Ja, Schweizer Banken akzeptieren auch KundInnen ohne Schweizer Wohnsitz. Allerdings verlangen die meisten traditionellen Banken dafür deine persönliche Anwesenheit bei der Kontoeröffnung und erheben zusätzliche Gebühren für das "Domizil im Ausland". Erkundige dich auch nach den notwendigen Unterlagen.
Kann ich ein Schweizer Bankkonto haben, wenn ich im Ausland lebe?
Absolut. Als AusländerIn mit Wohnsitz außerhalb der Schweiz kannst du ein Schweizer Bankkonto eröffnen – KundInnen aus Nachbarländern wie Deutschland, Österreich oder Frankreich werden jedoch bevorzugt. Einige Banken, wie die UBS, bieten Sonderkonditionen für Kunden aus Deutschland, Österreich und Frankreich an, wenn diese regelmäßige Kontoeingänge nachweisen können.
Kann ich in der Schweiz ohne Aufenthaltsbewilligung ein Bankkonto eröffnen?
Bei den meisten traditionellen Banken ist eine Aufenthaltsbewilligung für die Eröffnung eines Schweizer Bankkontos erforderlich. Bei einigen Banken kann zusätzlich ein Adressnachweis aus deinem Heimatland verlangt werden. Spezielle Online-Banken und digitale Finanzdienstleister bieten allerdings vereinfachte Prozesse für AusländerInnen ohne Schweizer Aufenthaltsbewilligung an.